Sonntag, 26. Juli 2009

Flugmonster

Der gestrige Tag war nun nicht das, was man als Highlight in Erinnerung behält. Geplant war es zwar anders, aber bitte. Was will man machen. Shit happens. Oder wie heißt der schlaue Spruch?
Geahnt habe ich es schon 5 min. nach der Ankunft in dem kleinen Erlebnispark, so etwas wie Phantasialand in winzig und für kleinere Kinder. An sich wirklich sehr nett. Aber wie ich schon gleich feststellen durfte, auch ein Paradies für Bienen und Wespen. Pro Besucher geschätzt 20 von diesen Flugviechern. Aufdringlich, penetrant und völlig sinnfrei, sausten einem die lieben Tierleins ums Gesicht, hockten sich auf die Arme und in den ersten Minuten schon auf die Hand meiner Tochter, die auf dem Karussell saß. Jetzt war sie bis dato immer völlig ruhig und bewegte sich nicht mehr, worauf ich sehr stolz bin, ich kann das nämlich nie. Obwohl ich es ihr immer predige. So blieb sie auch diesmal ruhig und ich machte die Wespe weg.

Aber meine Ahnung war da, ich dachte nur, wenn wir hier heute ohne Stich rauskommen, sind wir gut. Obwohl mein Kind noch nie gestochen wurde und es bei mir locker 30 Jahre her ist *toitoitoi*.

Eine viertel Stunde nach der Ankunft dann, war es soweit, der erste Stich in die Hand von meinen Kind. Ganz prima. Sie ließ´sich recht gut beruhigen, dauerte ein wenig, aber dann ging es wieder.

Bis sie zwei Stunden später wieder gestochen wurde, diesmal muss es eine Biene gewesen sein, die saß auf ihrem Rücken IM T-Shirt. Der Stachel steckte noch.

Jetzt war der Ofen aus, Kind völlig außer sich, wollte nur noch weg und war stinkesauer. Sie hätte den Bienen/Wespen doch nix getan, warum die sie stechen. Das wüsste ich auch gerne. Und war auch sauer - völlig sinnlos natürlich. Aber dieser Spaß gestern wird nun dazu geführt haben, dass mein Kind demnächst nicht mehr ruhig bleibt, wenn eine Wespe kommt. Was ich gut verstehen kann, aber es macht es ja nicht besser.

Und ich weiß, dass mich um diese Jahreszeit, kein Mensch mehr in einen Freizeitpark bringt, da sind einfach zu viele Menschen, zuviel Essen und damit verbunden massig Wespen & Co. Und das braucht niemand. Da werde ich nur hektisch und nervös.. nix für meine alten Nerven ;-D

Samstag, 18. Juli 2009

Klare Ansage

Dieser kleine Springinsfeld hier hat mir vor wenigen Minuten mal wieder gezeigt, was eine klare Ansage ist:

Mittagessen ist vorbei. Kind hat gut gegessen (damit meine ich, auch das "buäh" Gemüse wurde gnädig dem Mageninneren zugeführt).

Dafür gibts dann auch was Süßes hinterher und sie sucht sich einen Lutscher aus (ich hasse diese Dinger, fragt mich mal einer, wo der noch herkam?). Während ich in der Küche stehe und ganz brav meinen geliebten Hausfrauenpflichten nachgehe und spüle, kommt besagtes Kind mit besagtem Lutscher um die Ecke. Der in dieses dämliche Papier verpackt ist, dass kein Mensch ohne Betriebsanweisung abbekommt. Sie legt mir den Lutscher vor die Nase mit den Worte "Machst Du mir bitte das Papier ab?" (Immerhin, die Frage war höflich formuliert,kommt ja auch nicht immer vor ;-D).

Ich sage ihr, dass ich im Moment nicht kann, weil ich spüle und meine Hände nass sind.

Nun.

Spricht daraufhin das allerliebste Kind:

"Ok, dann trockne Dir die Hände ab"



Danke Tochter, gut, dass Du mir das gesagt hast...

Montag, 13. Juli 2009

Just do it

Nach zwei Tage Alarmstufe rot ist der Papa heute kurzerhand mit dem Kind zum Zahnarzt "mal gucken" gegangen.

Dort haben der Doc und der Papa dann das Wackelzahnkind ausgetrickst und den Zahn *schwupp" rausgezupft. Weg ist er. Die Lücke ist so groß, dass da locker ein LKW parken kann, sollten jetzt die beiden verbleibenden wackligen Schneidezähne das zeitliche segnen, dann können wir problemlos Parkplätze vermieten. Oder Goldreserven verstecken. Je nach Bedarf. Anfragen bitte an meine Mail-Adresse ;-D

Samstag, 11. Juli 2009

Über Lücken und Nervenrisse

Nun, im Grunde war es ja erst gestern, dass mein Baby mit zahnloser Leiste vor sich hinsabberte und Nahrung nur im flüssigen Aggregatzustand und bitte nur aus natürlichen Behältnissen zu sich nahm. Seltsam an diesem Mütterleben ist ja nun, dass einem die Zeit relativ vorkommt, nämlich, wenn das Kind zickt und nölt, fühlen sich 5 min. wie 5 Stunden an. 5 Jahre jedoch kommen einem plötzlich wie 5 Monate vor, dann nämlich, wenn eben jene putzigen Milchzähne, die das Kindelein doch erst kürzlich aus dem Zahnfleisch hervorgequetscht hat - beginnen auszufallen. Und der ganze Spass beginnt von vorn, bzw. es kommt noch einige recht interessante Komponenten hinzu:

- Mit 7 Monaten konnte das süße Kindchen nicht reden. Es konnte also nicht 734 x am Tag sagen "Mamaaaaaaaaaaaaaa, dass fühlt sich aber soooooooooooooooo blöd an". Mit 5 Jahren kann man das toll. Ganz, ganz toll.

- Mit 7 Monaten waren da nur rosa Kauleisten. Mehr nicht. Der neu wachsende Zahn verursachte evtl. Probleme. Ok. Aber das war es. Mit 5 Jahren verfügt man nur dummerweise bereits um einen vollständig mit Zähnen gefüllten Kiefer. Und die sind jetzt leider zuviel. Und müssen vorher ausfallen... wie schön.

Mit 5 Jahren verfügt man seit Januar über 4 Wackelzähne. Was tendenziell das Essen immer mehr erschwert und die Kommentare darüber potenziell drastisch ansteigen lassen.

- Mit 7 Monaten interessierte sich klein Töchterlein zu 90 % für flüssige Nahrung, oder gut püriertes. Mit 5 Jahren findet man sowas eklig, man weigert sich allerdings auch, Nahrung zu sich zu nehmen, die größer als einen halben Quadratzentimeter ist. Oder mit einer großen Gabel zu essen, weil damit kommt man nicht am Wackelzahn oben rechts vorbei.

- Mit 7 Monaten kamen halt die ersten Zähnchen. Von jedem bestaunt. Mit 5 Jahren fangen diese dussligen Wackelzähne ständig an zu bluten, was die Besitzerin jedesmal dazu veranlasst, in dramatisches Gebrülle zu verfallen uns 987 x am Tag zu fragen, ob "der Zahn noch normal aussieht", bzw. 896875 x am Tag zu fragen "ob es wieder blutet".

Der Gerechtigkeitshalber muss ich sagen, ich möchte auch nicht vier wackelnde Frontzähne haben, bzw. 3 und eine Lücke. Und ein Wackelzahn davon hängt so schief und schräg am seidenen Faden, dass alle naselange der Mist zu bluten anfängt. Braucht ja auch echt kein Mensch. Und da ich nicht rabenmütterlich genug veranlagt bin, um ihr in "Michel"-Manier einen Faden um den Zahn zu binden, die Schnur an den Türgriff zu binden und die Tür zu zuwerfen.. so muss ich also alle meine Gedanken für mich behalten und beten, dass es bitte nicht bei jedem Zahn zu einem 3-Akter-Drama wird. Wie viel Zähne haben so Kinder? *heul*

Kann mir einer sagen, wer sich das ausgedacht hat? HALLO? Kinder haben Phasen, ich weiß, immer wieder was neues, damit es den Eltern nicht fad wird. Aber bitte, die Nummer mit den Zähnen hatten wir doch schon? Warum also Runde zwei mit verschärften Bedingungen?

Mein entzückender Nachwuchs hatte heute eine so dermaßen schlechte Laune deswegen, dass ich nicht weiß, ob mir nicht doch noch die Methode mit der Schnur und der Tür einfällt. Ok, sie wollte noch nicht mal ein Eis haben heute (!!) .. weil *schrei* "das kann ich niiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiccccht essen Mama, Du weißt doch.. mein Zaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhn!"

Der erste Zahn fiel letzten Sonntag, eine halbe Stunde bevor wir aus dem Urlaub zurück nach Hause starten wollten. Wir haben alle zusammengetrommelt, für ein letztes, gemeinsames Bild. 6 Erwachsene, 5 Kinder. Endlich waren alle da. Ich die Kamera in der Hand. Der Papa stellt fest, dass das Kindchen eine schmutzige Schnute hat und will sie sauberwischen mit einem Tuch. Das lieb Töchterchen mag nicht und dreht den Kopf weg. Jo. Das war dann der erste Wackelzahn. Schwupp, raus war er. Aber die Nummer klappt ja nun nicht immer, schätze ich ..

Ob ich für posttraumatische Schockerlebnisse sorge, wenn ich ihr den nächsten Wackelzahn im Schlaf rausrupfe?

Nein.

Ich bin eine liebe Mama. Ich bin eine liebe Mama. Ich bin eine liebe Mama. Ich bin eine liebe Mama. Ich bin eine liebe Mama. Ich bin eine liebe Mama. Ich bin eine liebe Mama. Ich bin eine liebe Mama. Ich bin eine liebe Mama. Ich bin eine liebe Mama. Ich bin eine liebe Mama. Ich bin eine liebe Mama.

Mittwoch, 8. Juli 2009

Die Tochter

Nun, wie geschrieben, waren wir vierzehn Tage an der Ostsee, in der Lübecker Bucht. Gemeinsam mit zwei anderen Familien, die wir vom letzten Jahr dort kennen. Familie 1 kam 3 Tage nach uns an, Eltern mit zwei Töchtern, knapp 8 Jahre und 2 Jahre jung. Der Vater ist 42 Jahre, die Mutter 39 Jahre alt.

Warum ich das so pingelig aufzähle?

Ich hole ein wenig aus *lufthol*. Unsere ersten drei Ferientage war gnadenlos tolles Wetter, strahlend blauer Himmel und eine Sonne wie im Bilderbuch. Selbst ich alte Frostbeule war im Bikini (!!) und OHNE (!!!!!!) Strickjacke darüber am Strand. Sogar mir war es warm genug. Was einiges heißt, denn im vergangenen Jahr war ich die Frau, die zwischen all´den Badehosen und Bikini-Träger/innen am Strand saß und Hose und Strickjacke trug. Mir war bei dem Wind immer zu kalt. Nicht so dieses Jahr. Einfach super. So haben wir also drei Tage hintereinander am gleichen Strandabschnitt verbracht und immer wenn man mal einen Kaffee holen ging, oder ähnliches, plapperte ich unseren Strandkorbvermieter voll. Oder ok, er erzählte. Ich kannte am Ende seine Lebensgeschichte und warum und wieso er überhaupt jetzt im Rentenalter seine Tage im Strandkorb verbringt und selbige vermietet.

Warum ich das auch so pingelig erzähle. Nun. Um zu erwähnen dass mich dieser Mann mehrfach, an drei Tagen hintereinander gesehen hat, mit relativ weniger Bekleidung, aus direkter Nähe und auch teilweise längeren Unterhaltungen. Auch war es hell, die Sonne schien und ich denke, ich war klar erkennbar.

Familie 1 traf nun drei Tage nach uns am Urlaubsort ein und hatte am Anreisetag den einen Regentag erwischt, den wir im gesamten Urlaub hatten. Es schüttete ziemlich heftig und wir zogen Regenmäntel an um trotzdem raus zu können. Am Nachmittag zogen wir auf die Promenade um dort einen Kaffee zu trinken. Wie gesagt, es regnete, wir trugen Regenjacken.

Kurz vor dem Café nun saß oben erwähnter Strandkorbvermieter in seinem Strandkorb, erkannte mich, grüßte und fragte dann mit einem Blick nach hinten : "Und das ist ihre Tochter?"

Ok. Ich drehte mich um, gab es doch einige in Frage kommende Kinder die anwesend waren und ich wollte sehen, wo meine Tochter stand um seine Frage zu beantworten.

Hinter mir stand jedoch weder mein Kind, noch Nele (8) oder Janne (2), die Töchter unserer befreundeten Familie.

Nein. Hinter mir stand deren Mutter.

Kathrin, 39 Jahre alt.




Weiß jemand, wo ich die Leiche des Strandkorbvermieters vergraben kann?

Montag, 6. Juli 2009

Back in Town

Heute früh um 4 Uhr sind wir wieder in den heimatlichen Gefilden angekommen, nach 14 Tagen wunderschönstem Urlaub an der Ostsee, haben wir in der Nacht die knapp 600 km zurück gelegt. Seitdem versuche ich mich verzweifelt zurück an den Urlaubsort zu buddeln und gebe die Hoffnung nicht auf, mich bis morgen früh durch gegraben zu haben ;-D Was war es aber auch schön, fast durchgehend tolles Wetter, nette Menschen, klasse Strand und einfach viel Erholung.

Da mir alter Frau jedoch der nächtliche Trip über die deutschen Autobahnen in den Knochen steckt (Und nein, ich bin NICHT selbst gefahren, und JA, ich konnte durchaus auf dem Beifahrersitz auch schlafen... ), bin ich heute zu platt, um näheres zu berichten. Die Klamotten sind jedoch ausgepackt, die dritte Maschine Wäsche dreht sich und die knapp 600 Urlaubsbilder sind bereits auf dem Rechner.

Bleibt mir jetzt noch das Bett, dass bereits laut nach mir schreit und mein Versprechen, dass ich noch das eine und andere aus den letzten vierzehn Tage zu erzählen habe.

Da wäre z.B. die Geschichte mit der 39 jährigen Tochter, die vom Schuhmacher oder die, mit der Zahnlücke...

Ich buddel´inzwischen mal weiter .. ;-D